Von Hanna Rausch - 13 Jahre

Ein Tödlicher Verkauf

Knisternd lodern die Flammen als das Büro des Baulöwen Wendeling anfängt zu brennen, und mit ihm das ganze Gebäude. Aber wieso brennt noch Licht im Büro und wer sitzt denn da am Schreibtisch?

Sonntag, 13. Oktober

Kommissarin Jahnsen ist auf dem Weg zum neuen Tatort, neben ihr sitzt ihre Kollegin, Kommissarin Hübner. Beide waren nicht erstaunt gewesen, als sie von ihren Kollegen alarmiert wurden. „Ein Brand als Mordmethode ist nicht selten“, meinte Kommissarin Hübner zu ihrer Kollegin. Diese erwiderte: „Schon, wenn nichts weiter dahinter steckt.“ Kommissarin Hübner verdrehte die Augen. „Weil es sonst zu langweilig wäre?!“ fragte sie. „Ja, oder nicht?“, erwiderte Jahnsen.

Fast gleichzeitig kamen die beiden mit ihrem Kollegen Müller an. „Morgen“, grüßte er, was die beiden mit einem Nicken erwiderten. Sie sahen gerade noch, wie der Tote abtransportiert wurde und wie ihre Kollegin von der Obduktion kam.

„Kannste schon was sagen?“, fragte Jahnsen. Doktorin Marz erwiderte „Nicht wirklich. Außer, dass der Brand nicht die Ursache des Todes war.“ Sie bekam erstaunte Blicke als Antwort. In dem Moment kam der Kollege Müller, der inzwischen die Nachbarn befragt hatte. Diese hatten alle vom Bauer Alsfeld erzählt, der wohl öfter hier war. „Moment, Alsfeld, da war mal was. Die Frau Alsfeld hat eine Einbruchsanzeige gestellt.

In ihrer Praxis wurde eingebrochen und es wurde Belladonna, geklaut!“, sagte Hübner erstaunt. „Das könnte es sein. Neben ihm lag etwas, das aussah wie ein Brot. Wir untersuchen das“, rief Doktorin Marz im Gehen. Plötzlich kam einer von der Spusi und überreichte ihnen ein Handy. Es ist wohl draußen gewesen, weil es vom Brand nicht viel abbekommen hatte.

Sie bedankten sich und fuhren zum Hof Alsfeld. Als sie dort ankamen, mussten sie ein bisschen suchen, bis sie Herrn Alsfeld schwer schuftend im Stall fanden. „Herr Alsfeld…“, begann Jahnsen, doch er unterbrach sie: „Was wollen Sie hier, das Gelände ist Privatbesitz!“ Sie stellten sich als Kripo München vor und fragten ihn nach Herrn Wendeling. „Der wollte mir meinen Hof abkaufen, aber nie hätte ich ihn verkauft“, strotz er. Sie fragten nach einem Alibi, was er verneinte.

Als sie auf seine Frau zu sprechen kamen, meinte er, sie sei bei einer Freundin und komme erst morgen wieder. Sie verabschiedeten sich und fuhren aufs Präsidium. Während Jahnsen Frau Alsfeld anrief, checkte Hübner das Handy. „Herr Wendeling wollte unbedingt das Land haben, aber Herr Alsfeld wollte seinen Bio-Hof nicht verkaufen, bis gestern. Sie haben sich für heute verabredet“ staunte Hübner. „Wir sollten nochmal mit ihm reden“, meinte Jahnsen. Sie entscheiden sich für den nächsten Tag. Feierabend!

Montag, 14. Oktober

Am nächsten Morgen kam der Obduktionsbericht und es war tatsächlich Belladonna, woran der Tote starb. „Ich habe nochwas entdeckt“, begann Hübner, „Frau Alsfeld hat Herr Wendeling wohl Beweise gegeben, dass der Bio-Hof von ihrem Mann doch nicht so Bio war.“ „Dann sollten wir sie darauf ansprechen!“ erwiderte Jahnsen.

Wenig später kamen die Alsfelds. Frau Alsfeld wurde ins Büro gebracht, während Herr Alsfeld ins Vernehmungszimmer gebracht wurde. Die Kommissarinnen sprachen Frau Alsfeld auf die Nachrichten an. „Ja, ich habe sie ihm geschickt“, gestand sie. „Ich wollte ihm eins auswischen, weil er mich betrogen hat!“ Sie brach förmlich zusammen.

Die Kommissarinnen brachten ihr ein Glas Wasser und gingen zu ihrem Mann. Hübner begann: „Herr Alsfeld, beginnen wir. Sie haben kein Alibi, die Nachbarn haben Sie gesehen und Ihre Frau hat Ihrem größten Konkurrenten Beweise gegen Ihren Bio-Hof gegeben. Also, wo waren Sie gestern zwischen 14 und 16 Uhr?“

Herr Alsfeld wurde kreidebleich. „Ich wollte ihm eins auswischen. Er wollte mich auffliegen lassen und mich erpressen. Und dann kommt meine Frau und gibt ihm alle Beweise. Ich wollte beiden eins auswischen, also habe ich bei meiner Frau eingebrochen und ihr ein bisschen Belladonna geklaut. Marmelade einzukochen ist nicht schwer, ich musste nur bei seinem Verkauf mitmachen. Zum Fest des Tages aßen wir Marmelade. Ich natürlich nicht. Und zum Schein musste ich das Büro anzünden. Das sollte ihm eine Lehre sein und meiner Frau hätte ich auch noch eins ausgewischt.“

Die Kommissarinnen guckten sich an. „Herr Alsfeld, hiermit müssen wir Sie festnehmen wegen des dringenden Verdachts, Herrn Wendelin vergiftet zu haben“, sagte Jahnsen. Hübner ergänzte „Herr Müller, führen Sie ihn bitte ab!“ Als Herr Alsfeld weg war guckten die beiden sich an. „Das war der schnellste aufgeklärte Mord bisher“, lachte Jahnsen. „Ja und du hattest Recht. Es war mehr dahinter, als nur der Brand“ stimmte Hübner ihrer Kollegin zu. Zur Feier des Tages gingen sie beim Italiener essen. Es gab ein Gericht namens „Bella Donna“. „Aber bestimmt ohne Gift“, lachten beide.

 

 


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