Gewerbe - Salon Gränitz

Abschied mit Wehmut und großem Dank für die Treue der Kundschaft

Bye bye: Christine Junker und Hannelore Gränitz (v.l.) schließen ihren Salon zum 31. März.

 

22.2.24 - In Nauheim neigt sich eine Unternehmergeschichte ihrem Ende entgegen, die über den Ort hinaus Bedeutung hat. Ende März will der Salon Gränitz schließen. Seine Ursprünge finden sich in den 1960-er Jahren in Rüsselsheim.

Christine Junker und ihre Schwester Hannelore Gränitz sind wehmütig. Sie haben einen Entschluss gefasst oder besser fassen müssen, der den beiden Seniorinnen wirklich ans Herz geht: Am Samstag vor Ostersonntag (31. März) wollen sie den Salon Gränitz in der Waldstraße 81 das letzte Mal öffnen und sich dann zur Ruhe setzen.

Die beiden Unternehmerinnen sagen, dass sie gerne, sehr gerne weitergemacht hätten – trotz des fortgeschrittenen Alters. Nicht um Geld zu verdienen, sondern weil das von der Pike auf gelernte Friseurhandwerk ihr Hobby ist.

Eine Berufung geworden

Sie leben für diesen Beruf, der ihnen in rund 60 Jahren eine Berufung geworden ist. Nur gesundheitliche Gründen zwingen sie, demnächst kurz zu treten.

Es gibt eine weitere Ursache, warum es den beiden die Tränen in die Augen treibt, wenn sie an den letzten Tag in ihrem Salon denken: die liebgewonnene und mit ihnen reif gewordene Kundschaft.

Für sie beginnt bald ein neue Zeit.

Gerade ihnen wollen Christine Junker und Hannelore Gränitz gemeinsam mit ihren Angestellten Yvonne Carnevale und Irena Form von ganzem Herzen für die jahrelange Treue danken.

Über die vielen Jahre sind zig Frauen wie Männer dem Salon verbunden geblieben. Sie kommen sogar aus Nachbarorten zu ihnen, weil sie genau wissen: Wenn sie sich im Salon Gränitz die Haare machen lassen, sitzt die Frisur perfekt.

Da wird nicht mal schnell mit dem Föhn nur der Pony durchgepustet. Da gibt es noch die gute, alte Dauerwelle und schicke Haarschnitte, die was hermachen. Die gute alte Schule eben.

Vor sechs Jahrzehnten

Begonnen hat die Ära Gränitz im Friseurgeschäft der Eltern in der Walter-Flex-Straße in Rüsselsheim, wo der Salon Müller von 1962 bis 1975 einen großen Kundenstamm aufbaute.

Erfolgreich weiter ging es dann bis 2003 im Salon Müller bzw. Salon Christine in der Frankfurter Straße an prominentester Stelle – direkt zwischen den Redaktionen der damaligen Rüsselsheimer Tageszeitungen.

Und von 1975 bis 1995 wurde auch gegenüber an der Stadtkirche in Rüsselsheim der Salon Gränitz geführt, bevor dieser dann von 1995 bis 2024 in Nauheim in der Waldstraße ansässig wurde. 2006 hatte Christine Junker den Betrieb übernommen und mit ihrer Schwester bis heute geleitet.

Der Salon Gränitz, Eingang in der Waldstraße 81.

Nun also nähert sich der berufliche Schlussstrich, den die beiden so lange hinausgeschoben haben wie es ging.

Dass ihnen dabei das Herz blutet, müssen die Schwestern nicht betonen. Doch sie verstehen selbstverständlich, dass es vielleicht sogar etwas Gutes hat, wenn sie nun Schere und Kamm zur Seite legen.

So fällt auch die Last weg, sich jeden Abend auch noch mit der Buchhaltung und anderen organisatorischen Aufgaben rund um den Salon beschäftigen zu müssen.

Tolle Chance für Nachfolger

Tatsache ist allerdings auch, dass sie in dem komplett eingerichteten Salon gerne eine Nachfolge sehen würden. Die Schwestern hatten noch gar keine Zeit, sich darum zu kümmern.

Klar, es gab Gespräche mit einer Angestellten, aber in der jüngeren Generation sind nicht alle so vom Unternehmergeist geprägt wie sie; eine bloße Anstellung als Friseurin entbindet durchaus von vielerlei Pflichten, die das Führen eines selbständigen Handwerksbetriebs mit sich bringt.

Dennoch hoffen Christine Junker und Hanelore Gränitz, dass sich vielleicht jemand findet. Nur liebend gerne würden sie einem jungen Menschen eine tolle Chance eröffnen und mit all ihrer Erfahrung zur Seite stehen - wenn auch nicht jeden Tag im Salon, sondern sozusagen als gute Seele und gut gemeinte Unterstützung.

Ganz einfach, weil sie ihre Arbeit und das Friseurhandwerk so sehr lieben.

Und daher kann gerne vorbeikommen und mit ihnen darüber reden, wer Interesse hat. Am besten einfach anrufen unter 06152-61043.

 

 


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