Umwelt - Kreis GG mit Elan

Stell Dir vor, es ist Fluglärm und keinen in Nauheim interessiert's

Flugzeuge starten nach wie vor über Nauheim, wie die Aufnahme unterhalb des DRK- und Feuerwehrstützpunkts zeigt. Doch wen im Ort interessiert es noch? (Archivfoto 2022)

 

24.11.23 – Vor einem Jahr hat sich der Verein "Lebenswertes Nauheim" aufgelöst (> mehr für Premium-Nutzer). Der Internetauftritt (> mehr) besteht fort. Möglicherweise noch existent scheint die Privatinitiative "Lebenswerte Zukunft" (> mehr) zu sein, die seit Jahren ähnliche Ziele verfolgt(e).

Fakt ist: Von beiden Organisationen sind – trotz des anhaltenden Flugverkehrsaufkommens über die Südumfliegung – keine relevanten Neuigkeiten mehr zu vernehmen. Versuche der Kontaktaufnahme? Blieben erfolglos.

Wo sind all die Menschen geblieben, die sich einst gegen den Lärm von oben aufgelehnt hatten? Sogar eine Klage gemeinsam mit anderen Kommunen gegen die Südumfliegung wurde angestrengt.

Die ist jedoch gescheitert. Es wird weiter über die Südumfliegung und Nauheim gestartet. Und keiner regt sich mehr darüber auf. Ist es nur in Nauheim (am Boden) still geworden? Offenkundig.

In anderen, von den Auswirkungen des Frankfurter Flughafens betroffenen Orten, geht der Einsatz für leisere Nächte und einen einigermaßen fair verteilten Fluglärm mit Elan weiter.

Das geht aus einer aktuellen Pressemeldung hervor, die hier – mit indirektem Bezug zu Nauheim – veröffentlicht wird. So kriegen die Nauheimer wenigstens ein bisschen was mit, wie standhaft sich andere Kommunen wehren.

Quelle: Kreis Groß-Gerau

Mit einem langen Themenkatalog und klaren Zielen vor Augen starten die 1990 gegründete Kommunale Arbeitsgemeinschaft Flughafen Frankfurt/Main (KAG) und die 2000 gegründete Initiative Zukunft Rhein-Main (ZRM) in die gemeinsame Arbeit.

In der Mitgliederversammlung beider Gremien Anfang November im Rathaus Walldorf wurde der bereits beschlossene Zusammenschluss endgültig besiegelt.

Das Gremium trägt fortan den Titel „Kommunale Arbeitsgemeinschaft Zukunft Rhein-Main“ (KAGZRM) und setzt sich aus 40 Mitgliedern zusammen, als da sind: vier Landkreise und 34 Kommunen des Rhein-Main-Gebiets sowie als neue feste Mitglieder Vertreter*innen des BUND LV Hessen und des Bündnisses der Bürgerinitiativen (BBI).

Den Vorstand bilden Thomas Will (Landrat des Kreises Groß-Gerau und Vorstandsvorsitzender), Dr. Bernd Blisch (Bürgermeister der Stadt Flörsheim am Main), Lutz Köhler (Erster Kreisbeigeordneter Landkreis Darmstadt-Dieburg), Manfred Ockel (Bürgermeister der Stadt Kelsterbach), Janina Steinkrüger (Beigeordnete und Dezernentin für Umwelt, Grün, Energie und Verkehr, Stadt Mainz) und Paul-Gerhard Weiß (Stadtrat, Stadt Offenbach am Main). Die Geschäftsstelle bleibt beim Kreis Groß-Gerau.

Neuer Schwung

"Es war der ausdrückliche Wunsch der Mitglieder, neuen Schwung in die komplexe Bearbeitung der Themen rund um den Flugverkehr und seine Auswirkungen zu bringen, neue Ideen zu generieren und gemeinsam wirkmächtiger aufzutreten.

Dies gelingt uns mit einer aktiven Arbeitsebene, dem Koordinierungskreis Flughafen, der sich regelmäßig trifft und Strategien ausarbeitet, die Öffentlichkeitsarbeit voranbringt und Veranstaltungen plant“, sagte Thomas Will.

Die KAG Flughafen wurde 1990 nach den Ereignissen im Zuge der Startbahn-West-Eröffnung gegründet und sollte einen Dialog und Informationsaustausch zwischen den betroffenen Kommunen und dem Flughafen ermöglichen. Die Gründung resultierte aus einem Beschluss des Groß-Gerauer Kreistags aus dem Jahr 1988.

Die Initiative Zukunft Rhein-Main, die zehn Jahre später entstanden ist, wurde ursprünglich zur Verhinderung des Flughafenausbaus (Nordwest-Landebahn) gegründet und legte nach dem Ausbau den Schwerpunkt verstärkt auf den Fluglärmschutz.

Fokus: Schutz der Region

Auch die KAGZRM legt den Fokus auf den Schutz der Region vor den vielfältigen negativen Auswirkungen des Flugverkehrs wie z.B. Fluglärm, Luftverschmutzung, Flächenverschwendung und Zunahme der flughafenbezogenen Verkehrsbelastung.

Die Schritte zur Zusammenlegung wurden in den letzten anderthalb Jahren in diversen Sitzungen und Workshops geplant und vorbereitet und kommen jetzt erfreulicherweise zum Abschluss, sodass wir gemeinsam starten können“, sagte Thomas Will abschließend.

Als Themenschwerpunkte für die kommenden Jahre stehen an oberer Stelle der Klimaschutz und wie dieser mit dem Schutz vor Fluglärm einhergehen kann, die Beschäftigung mit der Novellierung der Luftverkehrsgesetzgebung, die Luftschadstoffbelastung, die Reduktion von Flugbewegungen, der Dialog mit der Flughafenbetreiberin und viele weitere Themen.

In Kürze wird eine neue Internetpräsenz mit weiteren Informationen, Neuigkeiten und nützlichen Hinweisen eingerichtet und über die Homepage des Kreises Groß-Gerau, www.kreisgg.de, erreichbar sein.

 


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